© www.derwesten.de, 24.04.08
Finnentrop/Kückelheim. Wegen Streitereien ist der als „Fledermaustunnel“ bekannte Tunnel zwischen Fehrenbracht und Kückelheim in die Schlagzeilen geraten. …
(WR) Erstrahlt in neuem, alten Glanz: Das originale Tunnelschild auf Kückelheimer Seite ist voller Gewehreinschüsse. Fast unbemerkt blieb hingegen, dass das originale Tunnelschild auf Kückelheimer Seite wieder an seinem Platz hängt.
Aus Rentabilitätsgründen wurde die Bahnstrecke Finnentrop – Wennemen bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach und nach stillgelegt. Der letzte Schienenbus befuhr die Strecke am 21. Mai 1966. Später wurde auch der Güterverkehr eingestellt. Ab 1976 wurden nach und nach die Gleise sowie mehrere Bahnbrücken auf der gesamten Strecke abgerissen. Die alte Bahntrasse fiel in einen Dornröschenschlaf.
Bei der Wiedereröffnung des Tunnels, der zwischenzeitlich zahlreichen Fledermäusen zur Überwinterung dient, am 31. März 2007 mit der neuen Nutzung als Teil des Fahrradwegs zwischen Finnentrop und Eslohe im Sauerland-Radring fehlte das alte Tunnelschild auf der Kückelheimer Seite, während das Schild bei Fehrenbracht, beschädigt, aber lesbar, den Tunneleingang schmückte.
Recherchen von Aktiven des Museumsvereins Eslohe brachten im Sommer 2007 Licht in das Verschwinden des Kückelheimer Tunnelschildes. 1989 hatte das Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen eine Ausstellung zum Thema „Die Eisenbahn im Sauerland“ organisiert. Hierhin gelangte das Kückelheimer Tunnelschild, später dann in die Depots in Holthausen.
Durch den Vorsitzender des Museumsvereins Eslohe, Rudolf Franzen und seinen Schwager Rötger Belke-Grobe, Vorsitzender des Holthauser Museums, wurde die Rückführung des Schildes eingefädelt. Am 31. Oktober vorigen Jahrs wurde es gegen ein Fünf-Liter Fass Esselbräu eingetauscht. Das Tunnelschild war durch den Zahn der Zeit und zahleiche Gewehrtreffer arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Bauhof der Gemeinde Eslohe wurde es im Winter wetterfest gemacht.